In einem sehr offenen und deutlichen Blogbeitrag äussert sich Sean Takats, Professor für Geschichte an der George-Mason-University in Fairfax (USA) und Leiter des sehr erfolgreichen Software-Projekts Zotero (zotero.org) über das harte “Geschäft” mit akademischer Literaturverwaltungssoftware. Anlass für diese Äusserungen war der Kauf des Mendeley-Projektes (www.mendeley.com) durch den Verlags-Giganten Elsevier.
Sehr deutlich ist dabei seine Enttäuschung darüber zu spüren, dass Mendeley, einst angetreten, um im Geiste von Web 2.0 und user-generated content den akademischen Publikationsmarkt und die bestehenden Machtkartelle aufzumischen, nun ausgerechnet vom grössten und meistkritisierten Verlagsgiganten aufgekauft wird. Das ist ein herber Rückschlag für all jene, die in den neuen Technologien das Potential sehen, bestehende profitorientierte Machtstrukturen zu brechen und den Publikatonsmarkt offener und “gerechter” zu gestalten (Stichwort: Open Access, Open Content). Ernüchternd dabei ist v.a. Takats Feststellung, dass die User selber nicht bereit seien, für eine solche Software zu zahlen. Die Übernahme von Mendeley lässt sich aber auch andersherum lesen: Kommentatoren der Plattform TechCrunch sehen im genannten Kauf eher eine Chance, die Web 2.0-Ideen via Mendeley in den Verlagsgiganten hineinzutragen